In der Zeit, als die Pandemie unser übliches Leben unterbrach und zeitweise eine Art Stillstand hervorrief, erleben auch die Betreiber und Gäste des lieblichen Gästehauses Coco in Tokyo eine Unterbrechung des gewohnten Ganges. Nicht ganz unwillkommen, ergibt sich dadurch auch die Möglichkeit zum Innehalten, Atem schöpfen und reflektieren. Das einfach und warmherzig gestaltete Boutique Hotel, betrieben von Utake, Hirokumi und Izumi, beherbergt zur Zeit nur wenige Gäste. Einer von ihnen, Tamotsu, wird wohl seinen Job verlieren und sieht einer unklaren Zukunft entgegen. Die Chinesin Xiaolu ist nach Tokyo gekommen um aus ihrer Liebe zu Anime und Manga einen Beruf zu machen. Aber auch Ihre Bestrebungen werden nun in Frage gestellt. Auch die junge Utake war nach dem Tod ihrer Mutter mit Familienproblemen belastet. Sie alle finden im Gästehaus Coco eine Zuflucht und einen Anker. Mit Hingabe bemüht sich der Staff des kleinen Hotels, sich den Alltagsgeschichten ihrer Bewohner anzunehmen und ihnen Geborgenheit zu bieten und Perspektiven für kommende Zeiten der Ungewissheit zu öffnen. Gleichzeitig merken sie auch, wie sie selbst vom gegenseitigen Zusammenhalt profitieren.

Mit seinem Erstlingsfilm ist Regisseur Ryōma KOSASA ein warmherziges Portrait einer von gegenseitiger Unterstützung geprägten Gemeinschaft gelungen. Seine Darsteller:innen setzen diesen sanften Ton überzeugend um, allen voran die Neuentdeckung des Jahres Nairu YAMAMOTO. Sie wird nicht nur in zwei weiteren Filmen beim heurigen Japannual dabei sein (Super Happy Forever und Inch Forward), sondern unser Festival auch mit ihrer persönlichen Anwesenheit als Gast beehren. Yūgo MIKAWA spielte bereits letztes Jahr in unserem Eröffnungsfilm Mondays eine große Rolle. Seine Premiere hatte Push Pause beim Filmfestival in Warschau.